The Root Of All Evil
(Melodic Death Metal)
Label: Century Media
Format: (LP)
Release: 2009
Mit Wiederveröffentlichungen ist es ja immer so eine Sache. Noch mal schnell den Fans das Geld aus der Tasche ziehen, damit man wieder genug Kohle hat, um wirklich neues Material zu schreiben. Ob das jedoch wirklich die Intention hinter ARCH ENEMY’s „The Root Of All Evil“ ist, ist sehr fraglich. Denn dieser Silberling kann mehr, als bloß Altes neu aufpoliert erstrahlen zu lassen. Das gesamte Projekt begann mit dem Ziel, auch ältere Stücke, nämlich Songs der guten alten Johan Liiva-Ära, wieder in die Live-Setlists mit einfließen zu lassen. Nach der Veröffentlichung von „The Root Of All Evil“ soll’s nämlich wieder auf Tour gehen!
Wie bereits erwähnt, befinden sich auf diesem Album ausschließlich Tracks der ersten drei Alben „Black Earth“ (1996), „Stigmata“ (1998) und „Burning Bridges“ (1999). Allesamt klasse Alben, deren Genießbarkeit eben leider durch die schlechte Produktion getrübt wurde. Eben diesem Soundbrei wurde durch Neuaufnahme von 12 Tracks entgegengewirkt und man muss schon sagen, das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen!
Nach dem Intro zeigt „The Beast Of Man“ gleich worum’s auf diesem Longplayer geht: Der druckvollere Sound ist einfach angenehmer zu hören und gibt den Songs einen härteren Charakter. Die größte Veränderung ist natürlich die in Sachen Vocals. Angela Gossow hat ganze Arbeit geleistet, denn, entgegen meinen Befürchtungen, passt ihr Gesang bestens zu den alten Songs und klingt womöglich sogar besser! Mit mehr Variation und einer charismatischeren Stimme sind ihre Vocals wirklich „das Tüpfelchen auf dem Ichen“. Mit „Diva Satanica“ findet sich sogar eine kleine Rarität wieder. Denn dieser Song befand sich bislang lediglich auf der Bonus CD von „Wages Of Sin“. „Demonic Science“ wird mit viel Hang zum Detail geboten, Gossow’s gelegentliche High Pitched Scream-Attacken machen diesen Song sogar noch dämonischer. „Bury Me An Angel“ ist ein gutes Stück länger als die Originalfassung, glänzt mit coolen Effekten und ebenfalls abwechslungsreicherer Stimmführung. Leider wurde die sphärische Harfenmelodie im Zwischenteil weggelassen. Bei „Silverwing“ kann man dafür wunderbar die Bassline heraushören.
Alles in allem sind die meistens Stücke etwas länger und mit mehr Details bepackt. Hier ein Melodiechen mehr, da eine andere Betonung, auch die Amott-Brüder haben ihren Solos oft noch den letzten Schliff verpasst. Die Doublebass blastet und vor allem die genialen Leadmelodien können viel mehr im Vordergrund agieren. Einfach ein Ohrenschmaus, diese Songperlen jetzt in neuem Soundgewand zu hören, denn somit können die Tracks viel besser ihr „Kick Ass“-Potential ausleben! Für Mix und Mastering war übrigens niemand geringeres als Andy Sneap (CRADLE OF FILTH, EXODUS, MACHINE HEAD) verantwortlich.
Für Fans ein definitiver Leckerbissen. Außerdem eine tolle Möglichkeit den Weg zu den früheren Werken der Liiva-Ära zu finden. Tja, nötig ist „The Root Of All Evil“ nicht, für Fans sollte es aber trotzdem Spaß machen!
Tracklist „The Root Of All Evil“:
1. The Root Of All Evil
2. Beast Of Man
3. The Immortal
4. Diva Satanica
5. Demonic Science
6. Bury Me An Angel
7. Dead Inside
8. Dark Insanity
9. Pilgrim
10. Demoniality
11. Transmigration Macabre
12. Silverwing
13. Bridge Of Destiny
Gesamtspielzeit: 45:42